Freund und Feind ist wie Schwarz und Weiß. Entweder oder. Eins oder Null. Binär. Die Welt ist aber anders. Zwischen den Extremen liegt immer ein ganzes Spektrum an Zwischen-Zuständen. Dazu kommt, dass der Freund von heute der Feind von morgen sein kann ... und umgekehrt. Die Zeit spielt also auch eine Rolle bei der Betrachtung.
Die Verflechtung der menschlichen Schicksale ist komplex und die Beschreibung einer Beziehung kann ganze Bücher füllen (beim Schreiben dieser Worte muss ich grinsen ...). Das wird für gewöhnlich nur selten vorkommen, dass jemand einer Beziehung ein ganzes Buch widmet. In der Regel begnügt man sich mit weniger: Intuitiv fühlen / wissen wir ganz genau an welcher Stelle des feingranularen Spektrums der Einschätzung (Wertschätzung?) ein Mensch einzuordnen ist. Dies auf die bewusste Ebene zu bringen und dann noch möglichst präzise mit Worten zu beschreiben ist schon schwieriger. Und trotzdem der Mühe wert. Umso bewußter ich mir über die Beziehung zu anderen Menschen bin, dasto klarer und reibungsloser kann ich mit ihnen umgehen, mit ihnen kommuniziren, mit ihnen zusammenwirken.
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